Deutsche Möbelausfuhren gehen im vergangenen Jahr um 6 Prozent zurück

20. März 2024

BAD HONNEF/HERFORD. Das Exportgeschäft der deutschen Möbelindustrie hat im vergangenen Jahr unter dem schwachen Konsumklima in vielen Absatzmärkten gelitten. Die Möbelausfuhren sanken laut den vorläufigen Erhebungen des Statistischen Bundesamts um 6 Prozent auf rund 8,4 Milliarden Euro. Die stärksten Rückgänge verbuchten die Polstermöbelhersteller mit einem Minus von 10 Prozent, gefolgt von den Küchenmöbel- sowie den Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbelproduzenten (beide Sparten jeweils minus 9,5 Prozent). „Unsere Hersteller bewegen sich nach wie vor auch international in einem schwierigen Marktumfeld, das von einer Kaufzurückhaltung der Verbraucher und dem stockenden Wohnungsneubau geprägt ist“, berichtet Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK). In den meisten europäischen Ländern entwickelte sich der Absatz der deutschen Möbelhersteller im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund der hohen Inflation, der gesunkenen Kaufkraft und der abflauenden Bautätigkeit rückläufig, wobei es hier noch zu Nachmeldungen im Rahmen der Außenhandelsstatistik kommen kann. Auf dem wichtigsten Absatzmarkt Frankreich lagen die Möbelverkäufe mit 1,3 Milliarden Euro um 4,5 Prozent unter dem Vorjahr. Während es in der auf Rang zwei liegenden Schweiz nur zu einem überschaubaren Minus von 0,3 Prozent kam, waren in Österreich (minus 11,6 Prozent), den Niederlanden (minus 7,4 Prozent), dem Vereinigten Königreich (minus 11,3 Prozent) und Belgien (minus 7,5 Prozent) kräftige Einbußen zu verzeichnen. Erfreulich ist die Steigerung der deutschen Möbelausfuhren nach Italien um 2,3 Prozent.Die Exportmärkte außerhalb Europas entwickelten sich uneinheitlich. Die deutschen Möbelausfuhren in die USA, dem wichtigsten außereuropäischen Absatzmarkt, gingen um 10,6 Prozent zurück. Auch nach China wurden weniger Möbel exportiert (minus 0,5 Prozent). Dagegen zog die Nachfrage am Persischen Golf stark an. So gelang ein Plus von knapp 96 Prozent beim Export in die Vereinigten Arabischen Emirate. Das traditionelle Drehkreuz für den gesamten Nahen und Mittleren Osten wies damit mit großem Abstand die höchste Steigerungsrate unter den wichtigsten Auslandsmärkten der deutschen Möbelindustrie auf. Allerdings bewegen sich die Ausfuhren mit 65 Millionen Euro noch auf einem niedrigen Niveau. Die Exporte nach Saudi-Arabien stiegen vor dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Öffnung des Landes um 2,6 Prozent. Die Industrieexportquote – dies ist der Anteil der von den heimischen Möbelherstellern direkt ins Ausland gelieferten Ware am Gesamtumsatz der Branche – betrug im vergangenen Jahr nahezu unverändert 33,4 Prozent. Die derzeitige Marktschwäche machte sich im vergangenen Jahr auch bei den Möbelimporten nach Deutschland stark bemerkbar. Die Einfuhren gingen gemäß der amtlichen Statistik um knapp 18 Prozent auf rund 9 Milliarden Euro zurück. Wichtigstes Lieferland bleibt Polen – trotz eines Rückgangs der Lieferungen um 4 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro. Rund 32 Prozent aller nach Deutschland importierten Möbel stammen aktuell aus dem östlichen Nachbarland. Mit einem Minus von 31,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro brachen die Lieferungen aus dem zweitplatzierten China überdurchschnittlich stark ein. Auch aus Italien (minus 17,5 Prozent), der Türkei (minus 4 Prozent), Rumänien (minus 12 Prozent) und den Niederlanden (minus 24 Prozent) wurden weniger Möbel importiert.

 

Pressekontakt:Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK)Christine ScharrenbrochFon +49 5221 1265-17Fon +49 2224 9377-17c.scharrenbroch@moebelindustrie.deWeitere Informationen unter www.moebelindustrie.de

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